Im Pflegesektor fehlten 112.000 Pflegekräfte im Jahr 2020. Bis 2035 werden es laut Berechnungen des Institut der deutschen Wirtschaft in Köln 307.000 Pflegekräfte in der stationären Versorgung sein.
Folgend findet ihr Faktenpost, die auf unserem Instagram veröffentlicht wurden.
Krankenhäuser sollten keine Fabriken sein, die profitorientiert wirtschaften. Patient*innen sind individuell - Fallpauschalen decken dies nicht ab. Die Privatisierung und Kommerzialisierung des Gesundheitswesens schreitet weiter voran.
"Das System geht zulasten der Patienten und zulasten der Medizin", Karl-Heinz Wehkamp vom Socium Forschungszentrum der Universität Bremen. Die Studie des Forschungszentrums aus dem Jahr 2017 deckt auf - weil der Kostendruck steigt, empfehlen Mediziner*innen ihren Patient*inen mitunter unnötige Eingriffe.
In Interviews und Diskussionen gaben Ärzte und Geschäftsführer an, dass Entscheidungen über Aufnahme, Behandlungsart und Entlassung eines Patienten ohne Kostendruck häufig anders ausfallen würden.
Pflege darf #keineWare sein!
Lest weiter im Spiegel - Ärzte operieren ohne medizinische Notwendigkeit
Der Profitdruck im Gesundheitswesen wird auf den Rücken der Patient*innen und der Pflegekräfte ausgetragen.
Während lukrative Eingriffe zunehmen, wird zugleich versucht, alle Arten von Kosten zu senken. Das trifft besonders die Prozesse, die kein «Geld bringen», die zeit- und personalintensiv sind - die die Pflege und Sorge der Patient*innen betreffen. Seit der Abschaffung einer gesetzlich verbindlichen Personalbemessung in den 1990er Jahren wurde kontinuierlich Pflegepersonal abgebaut.
Wie die Arbeitskräfte erhalten, neu dazugewonnen oder zurück geholt werden könnten? Mit strukturellen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen.Das ist bisher noch nicht passiert!
Wir brauchen einen Systemwandel für die Pflege! Pfleger*innen sind #keineWare
Im Gesundheitssystem mangelt es an vielem: Fachkräften, guten Arbeitsbedingungen, Zeit für Patient*innen...
Eine Untersuchung betrachtet, wie viel Zeit eine Allgemeinmediziner*in mit dem Gespräch pro Patient*in verbringt. In Deutschland sind das 7,6 Minuten. Im weltweiten Ländervergleich liegt Deutschland im unteren Drittel. In Schweden wird für das Gespräch im Durchschnitt 22,5 Minuten verwendet, in Polen 10,3 Minuten und in Pakistan 1,8 Minuten.
Für was bleibt in 7,6 Minuten noch Zeit? Wie viel Zeit brauchen Ärtz*innen für Patient*innen? Wie kann eine gute Versorgung und Behandlung gewährleistet werden?
Die Körperliche und psychische Arbeitsbelastung in der Altenpflege ist enorm. Der Personalmangel ist hoch. Der Druck für die Beschäftigen in der Altenpflege ist groß.
Jährlich treten 6 von 1.000 Altenpflegefachhilfskräften zurück und wählen den Weg der Frühverrentung.
Im Vergleich zu allen Beschäftigten in Deutschland, liegt der Wert bei 3 von 1.000 Beschäftigten, die in die Erwerbsminderungsrente eintreten.
Für Altenpflege- und Krankenpflegefachkräfte liegt der Wert bei 3,9 Beschäftigten, die die Frühverrentung wählen. Bei Krankenpflegehilfskräften treten 4,2 eher zurück.
Hilfskräfte sind noch stärker betroffen, als Fachkräfte.
13 Patient*innen werden im Schnitt von einer Krankenpflegefachkraft betreut. Deutschland belegt Europaweit den Spitzenplatz.
Dies hat eine Untersuchung der Hans Böckler Stiftung aus 2018 erforscht.
In Großbritannien liegt die Patientenzahl bei 8,6, in den Niederlanden bei 6,9 pro 1 Pflegekraft.
Das 13 Patient*innen ein Durchschnittswert ist, muss erst verarbeitet werden.
Die Statistik haben wir bei @muenstercares entdeckt - Danke an euch! Schaut vorbei und erfahrt mehr über die Untersuchung.
Pflegearbeit darf keine Ware sein!
#keineware #pflegenotstand #pflegerebellion #systemwandel